Gemaltes Glück

Vom 20. Oktober bis 18. Dezember 2009 sind in den Räumlichkeiten der WfbM ZOAR Rockenhausen Bilder behinderter Künstlerinnen und Künstler aufgestellt. 70 Bilder schmücken das große Treppenhaus und den Speisesaal der Werkstätten. Sie wurden beim Malwettbewerb des Landesamtes für Soziales, Jugend und Versorgung eingereicht und von der Jury aus rund 1000 Bildern ausgewählt. Die Eröffnung wurde mit einem besonderen Highlight des Jahreslaufes in der Einrichtung verknüpft: An diesem Tag wurden unter der regen Teilnahme vieler Gäste Menschen geehrt, die schon 10, 20 oder 25 Jahre ein Beschäftigungsangebot in den Werkstätten wahrnehmen und es werden Menschen aus dem Kreis der Gemeinschaft verabschiedet, die in diesem Jahr in den Ruhestand treten. Ein ganz besonderer Tag - der den Menschen nahe geht! Dazu kam in diesem Jahr die Ausstellung. Mit den Worten „Kunst spricht von Seele zu Seele“ habe Oscar Wilde einmal trefflich die Sache auf den Punkt gebracht eröffnete Direktor Pfarrer Martin Bach die Veranstaltung. “Und dieser Satz zeigt, welche Bedeutung künstlerisches Arbeiten gerade für Menschen mit Beeinträchtigungen haben kann. Künstlerisches Gestalten eröffnet Ausdrucksmöglichkeiten jenseits des gesprochenen oder geschriebenen Wortes, die Beeinträchtigungen überwinden können.“ Er sprach von einer „barrierefreien Seelensprache“, die Gleichstellung, Teilhabe und Selbstbestimmung behinderter Menschen voranbringen kann. Die Ausstellung ist für ihn ein beeindruckendes Beispiel dieser Seelensprache.

Werner Keggenhoff, Präsident des Landesamtes für Soziales, Jugend und Versorgung, betonte, dass es ein Glück sei, Präsident eines Amtes zu sein, das das Recht behinderter Menschen auf Arbeit verwirklichen hilft. Der jährliche Kalender und die Ausstellungen dazu sind dabei ganz besondere und unkonventionelle Wegbereiter, die von der Leistungsfähigkeit behinderter Menschen überzeugen. Er dankte den Malerinnen und Malern für die schönen Arbeiten.

Jochen Michels von der Software-Firma MACH AG überreichte den Werkstätten ZOAR eine Spende in Höhe von 8.000 Euro, um die Arbeit mit behinderten Menschen zu unterstützen und zu fördern. Er betonte, dass er sehr gerne und seit Jahren den Kalender, die Bilder behinderter Menschen und damit die Werke der Malerinnen und Maler unterstützt und fördert. Die Bilder schaffen auf Messen, Meetings und auf Ausstellungen immer eine ganz besondere Atmosphäre - die seine Firma nicht mehr missen möchte.

Begleitet wurde die Ausstellungseröffnung vom Sänger Thomas Draws und dem Keyboarder Ralf Bommes. Der Tanzkreis Chrstine Portz-Stengel rundete die Veranstaltung optisch ab.

Mit dieser Ausstellung beginnt die neuerliche öffentliche Präsentation der Werke behinderter Malerinnen und Maler, die dieses Mal unter dem Thema „Glück“ einen Jahreskalender gestaltet haben. Im Grußwort zum Kalender 2010 schreibt Ministerin Malu Dreyer: Das Glück der Bilder ist ansteckend. Es gibt uns Anlass über unsere Vorstellungen zum Glück nachzudenken und es in den kleinen und großen Dingen des Lebens zu entdecken.