Kalenderausstellung in Kaiserslautern

Mehr als 100 Gäste reisten zur Ausstellungseröffnung zum Kalender „Behinderte Menschen malen“ am 27. März 2014 in der Kreisverwaltung Kaiserslautern an, darunter auch einige Künstlerinnen und Künstler mit ihren Begleitungen.

Landrat Paul Junker begrüßte die Anwesenden und freute sich über mehr als 100 liebevoll gestaltete Bilder, die in den nächsten Wochen das Kreishaus schmücken werden.

Als passionierter Kunstliebhaber und Kunsterzieher war Gerhard Müller, Kreisbeigeordneter des Landkreises Kaiserslautern, begeistert von den vielfältigen und faszinierenden Kunstwerken der Ausstellung „Besuch im Zoo“.
Besonders die verschiedenen Löwenbilder haben es Herrn Müller angetan. Jedes Bild zeigt einen oder mehrere Löwen, die Geschichte und die Interpretation der Bilder ist dabei abhängig von der Sicht und Lebenserfahrung des Betrachters. So ist das uns allen bekannte Titelbild „König der Löwen“ mit ganz einfachen Bildmitteln auf das Wesentliche beschränkt. Zu sehen sind Augen, Ohren und Nase auf leuchtend gelbem Hintergrund, der Mund fehlt – so wird dem Raubtier Löwe seine Gefährlichkeit genommen.

Das Betrachten und Entschlüsseln jedes einzelnen Bildes ist immer wieder spannend und jedes erzählt auch eine eigene Geschichte. Dabei muss die eigene Sicht auf ein Kunstwerk nicht deckungsgleich mit der Absicht der Künstlerin oder des Künstlers sein und muss auch nicht mit ihrer Betrachtungsweise übereinstimmen.

Präsident Werner Keggenhoff zitierte die UN-Behindertenrechtskonvention, nach der die Vertragsstaaten Menschen mit Behinderungen die Möglichkeit geben sollen, ihr kreatives und künstlerisches Potential zu entfalten und zu nutzen, nicht nur für sich selbst, sondern auch zur Bereicherung der Gesellschaft. Man könne also sagen, dass diese Ausstellung gewissermaßen im Auftrag der UNO unterwegs sei. Seit fünf Jahren gelte diese Konvention nun in Deutschland, das Landesamt handele aber schon seit 33 Jahren in diesem Sinne. So lange gebe es schon den Malwettbewerb zum Kalender „Behinderte Menschen malen“, aus dem in diesem Jahr die Rekordzahl von über 1200 Bildern aus ganz Rheinland-Pfalz eingegangen sei.

Dass nicht nur die Kunst keine Behinderung kennt, sondern auch die Musik zeigte uns die Band Carpe Diem Unerhört. Sie besteht aus Menschen mit und ohne Behinderung und präsentiert seit 1994 Songs, die im eigenen Leben, in den eigenen Gefühlen, Zweifeln und Glücksmomenten ihren Ursprung haben. Die Musik, mal nachdenklich und leise, mal rockig und voll pulsierender Energie umrahmte die Eröffnungsveranstaltung zum Kalender „Behinderte Menschen malen“.

Die Bilder können noch bis zum 17. April 2014 in der Kreisverwaltung Kaiserslautern im 2. Obergeschoss besichtigt werden.