Am 7. November 2016 fand in den neuen Räumlichkeiten des Sozialpädagogischen Fortbildungszentrums die Auftaktveranstaltung des Mainzer Sozialcuvées statt. Eine Vielzahl von Akteuren aus dem sozialen Bereich folgte der Einladung, die anlässlich des 40. Jubiläums des Beratenden Ausschusses ausgesprochen wurde.
Präsident Placzek eröffnete die Abendveranstaltung mit den Worten: „Eines der beherrschenden und kontrovers diskutierten Themen in der Sozialpolitik ist aktuell das neue Bundesteilhabegesetz. Grund genug für uns, dieses zum Hauptthema des Mainzer Sozialcuvées 2016 zu machen“, so Placzek. Herr Placzek freute sich besonders darüber, dass er Herrn Matthias Münning, den Vorsitzenden der Bundesarbeitsgemeinschaft der überörtlichen Träger der Sozialhilfe und Sozialdezernent des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe, für den Fachvortrag zum neuen Bundesteilhabegesetz gewinnen konnte. Die Gäste hatten somit die Chance, die neuesten Entwicklungen zum Bundesteilhabegesetz (BTHG) zu erfahren.
Herr Münning stellte in seinem Vortrag die Frage, ob das neue BTHG eine Kehrtwende in der Politik für behinderte Menschen sei. Er begann seinen Vortrag mit der Feststellung: „In der Vergangenheit wurde so einiges für den behinderten Menschen erreicht.“ Herr Münning ging dabei auch auf das erfolgreiche Engagement des Beratenden Ausschusses ein. Sehr erkenntnisreich war auch ein Vergleich der Anzahl von Schulkindern mit dem Förderschwerpunkt Geistige Entwicklung. Entgegen einer Prognose aus dem Jahr 1996 zeigen die tatsächlichen Entwicklungszahlen (bis 2011) eine deutliche Steigerung von über 50 Prozent. Zum Thema Arbeitsleben zeigt Herr Münning an zwei Beispielen auf, wie Inklusion auf dem ersten Arbeitsmarkt gelebt werden kann. In seinem Vortrag beleuchtete er die Bereiche Arbeit, Wohnen und Alter im neuen BTHG und ging natürlich auch auf finanzielle Aspekte ein.
Präsident Detlef Placzek empfand es als eine besondere Wertschätzung, dass Staatsministerin Sabine Bätzing-Lichtenthäler die Auftaktveranstaltung mit ihrer landespolitischen Einordnung unterstützte. „Wir sind auf einem guten Weg Menschen mit Behinderung bestmöglich im täglichen Leben zu begleiten und zu integrieren. Aber auch hier gibt es immer noch Handlungsbedarf. Der Mensch mit Behinderung muss immer im Mittelpunkt der Überlegungen stehen“, so Sabine Bätzing-Lichtenthäler.
Das Mainzer Sozialcuvée kann nicht ohne einen Verschnitt mehrerer Rebsorten enden, und so dankte Vizepräsidentin Jeannette Mischnick allen Gäste für das Interesse und lud alle Anwesenden ein, im Anschluss bei einem Glas Cuvée ins Gespräch zu kommen.