OEG-Traumaambulanzen
Schnelle Hilfe für Opfer von Gewalttaten in Rheinland-Pfalz
Opfer von Gewalttaten haben in vielen Fällen ein psychisches Trauma, also eine Verletzung der Seele, erlitten. Hier gilt es durch schnelle Hilfe die Verfestigung sowie dauerhafte Einschränkungen im täglichen Leben der Betroffenen durch Trauma bedingte psychische Beeinträchtigungen zu verhindern.
Hierzu wurden in Rheinland-Pfalz acht OEG-Traumaambulanzen eingerichtet. Sie sollen der Intention des Opferentschädigungsgesetztes, schnelle und zügige Hilfe zu leisten, noch besser gerecht werden.
Bei den OEG-Traumaambulanzen handelt es sich um Einrichtungen, die spezielle Therapieangebote zur Behandlung der psychischen Folgen traumatisierter Menschen bereit halten.
Das Angebot der Traumaambulanzen gilt für Personen, die durch
- Kapitalverbrechen (z.B. schwere Körperverletzung),
- Vergewaltigungen,
- sogenannte Schockschäden (z.B. Tatzeugen von Mord und/oder Totschlag) und/oder
- im Zusammenhang mit Gewalttaten im Ausland
geschädigt wurden, und bei denen es sich um einen vorsätzlichen, rechtswidrigen tätlichen Angriff gegen diese oder eine andere Person handelte. Auch bei Schäden durch eine zulässige Abwehr eines solchen Angriffs, kommt die Inanspruchnahme in Betracht. Betroffene Opfer müssen sich so rasch wie möglich nach der Tat melden.
Durch ein rasches fachkompetentes Eingreifen und, sofern erforderlich, zeitnahe Vermittlung der Betroffenen in die fachtherapeutische Regelversorgung soll es möglichst vermieden werden, dass sich die psychiatrischen Folgen der Gewalttat dauerhaft als Gesundheitsstörung verfestigen.
Erklärte Ziele der OEG-Traumaambulanzen sind
- die Einleitung psychotherapeutischer Maßnahmen innerhalb von ein bis zwei Wochen nach Kenntnis der Behörde sicherzustellen. Das Angebot der Traumaambulanz kann nur bei akuten Ereignissen greifen. Demnach soll die Behandlung in einer OEG-Traumaambulanz innerhalb von zwölf Monaten nach dem schädigenden Ereignis erfolgen.
- dem Gesichtspunkt „Reha vor Rente“ besser und schneller Rechnung zu tragen.
- die Dauer der Bearbeitung langwieriger Erstantragsverfahren erheblich zu verkürzen.
Der Antrag auf Gewährung von Leistungen nach dem OEG ist die Voraussetzung, um das Angebot der OEG-Traumaambulanzen in Anspruch nehmen zu können. Ohne diesen Antrag kann es mithin auch keine Betreuung der betroffenen Menschen durch eine OEG-Traumaambulanz geben. Der Antrag kann bei der OEG-Traumaambulanz oder beim Landesamt für Soziales, Jugend und Versorgung (LSJV) gestellt werden.
Die OEG-Traumaambulanzen haben entsprechende OEG-Kurzantragsvordrucke vorliegen.
Sie können aber auch hier heruntergeladen werden.
Die Traumaambulanzen
- sichern insbesondere die Erreichbarkeit für die bzw. den Betroffenen,
- helfen ggf. beim Ausfüllen der Anträge,
- führen die Soforthilfe-Sitzungen durch,
- geben Hilfestellung bei der Notwendigkeit psychosozialer Begleitung.
Als „Schnelle Hilfe für Opfer von Gewalttaten“ bietet Rheinland-Pfalz psychisch traumatisierten Opfern ein Angebot zur raschen und kompetenten Hilfe in den folgenden acht OEG-Traumaambulanzen an.
Kontakt
Anke Waldhauser
Telefon 0261 4041-473
waldhauser.anke(at)lsjv.rlp.de
Universitätsmedizin Mainz
Klinik und Poliklinik für Psychosomatische Medizin
und Psychotherapie
Untere Zahlbacher Straße 8
55131 Mainz
Telefon 06131 17-7381 oder in Notfällen außerhalb der Geschäftszeiten 06131 17-2920
Telefax 06131 17-6439
Rheinhessen-Fachklinik Mainz
Für Kinder und Jugendliche
Kinder- und Jugendpsychiatrie, -psychotherapie und -psychosomatik (KJP)
Hartmühlenweg 2-4
55122 Mainz
Telefon 06131 378-2000 – auch in Notfällen außerhalb der Geschäftszeiten
Telefax 06131 378-2800
Krankenhaus der Barmherzigen Brüder Trier
Fachpsychologisches Zentrum
Nordallee 1
54292 Trier
Telefon 0651 208 2251 oder in Notfällen außerhalb der Geschäftszeiten 0651 208-0
Telefax 0651 208-2259
Psychiatrieverbund Nordwestpfalz
Klinik für Psychiatrie, Psychosomatik und Psychotherapie
Albert-Schweitzer-Straße 64
67655 Kaiserslautern
Telefon 0631 5349-2201 oder in Notfällen außerhalb der Geschäftszeiten 0631 5349-2207
Telefax 0631 5349-2209
Regionales Psychosomatisches Zentrum Südpfalz
RPZ Landau
Nordring 9
76829 Landau
Telefon 06341 920-640 oder in Notfällen außerhalb der Geschäftszeiten 06349 900-2020
Telefax 06341 920-649
Dr. von Ehrenwall´sche Klinik in Bad Neuenahr-Ahrweiler
Fachkrankenhaus für Psychiatrie und Psychotherapie
Psychosomatik, Neurologie
Walporzheimer Straße 3
53474 Bad Neuenahr-Ahrweiler
Telefon 02641 386-119 oder -205 oder in Notfällen außerhalb der Geschäftszeiten 02641 386-0
Telefax 02641 386-253
Hunsrück Klinik Simmern
Abteilung für Psychiatrie und Psychotherapie
Holzbacher Straße 1
55469 Simmern
Telefon 06761 81-1340 oder in Notfällen außerhalb der Geschäftszeiten 06761 81-0
Telefax 06761 81-1239
St. Elisabeth Krankenhaus Lahnstein
Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie
Ostallee 3
56112 Lahnstein
Telefon 02621 171-2022 oder in Notfällen außerhalb der Geschäftszeiten 02621 171-0
Telefax 02621 171-1845
Die Ambulanzen sind eng mit Opferschutzorganisationen (z.B. dem „WEISSEN RING“) vernetzt. Auch von den Opferschutzorganisationen können Sie sich unterstützen lassen.