Themenfelder
Die Landesfachstelle Demenz Rheinland-Pfalz nimmt verschiedene Aufgaben ständig wahr, etwa die Förderung und Stärkung der Vernetzung von Akteuren aus dem Bereich Demenz vor Ort oder die Information und Sensibilisierung der Bevölkerung von Rheinland-Pfalz zum Thema Demenz.
Daneben arbeitet die Landesfachstelle Demenz an temporären Projekten in thematisch abgegrenzten Handlungsfeldern. Unsere Arbeit orientiert sich dabei an drei Leitgedanken:
- Die Projekte verfolgen einen innovativen, wenn möglich wissenschaftsbasierten Ansatz
- Die Projekte sollen nachhaltig wirken und Strukturen befördern, in denen sie auch nach Beendigung weiterwirken können
- Die Projekte orientieren sich an der Demenzstrategie Rheinland-Pfalz und der Nationalen Demenzstrategie
Demenz und Migration
Die Landesfachstelle Demenz widmet sich seit 2021 dem Themenfeld Demenz und Migration. Wie das Thema Demenz überhaupt ist auch der Bereich Demenz und Migration ein Zukunftsthema. Entsprechend des demographischen Wandels aber auch des steten Zuzuges von Arbeitskräften aus dem Ausland wird die Zahl der Menschen mit Migrationshintergrund über 65 im Laufe der Jahre steigen.
In Rheinland-Pfalz leben heute über 80.000 Menschen mit Demenz. Knapp 7.000 von Ihnen haben einen Migrationshintergrund. Da Migrantinnen und Migranten aufgrund vielfältiger Faktoren einen schlechteren Zugang zu medizinischer Beratung, Information und Versorgung haben, gilt es Strukturen zu entwickeln, die Menschen mit Migrationshintergrund und Demenz sowie ihren Angehörigen helfen, den Weg zu den verschiedenen Angeboten zu finden. Wichtig ist dabei, ihre sprach- und kulturspezifischen Bedürfnisse mitzudenken.
In Kooperation mit der Bundesweiten Initiative DeMigranz gründete die Landesfachstelle Demenz die „AG Demenz und Migration“. Hier fanden Akteure der Kommunalverwaltungen, der Pflegestützpunkte, der regionalen Demenznetzwerke und der ambulanten und stationären Pflege zusammen. Ziele der „AG Demenz und Migration“ sind, die migrantische Öffentlichkeit über das Thema Demenz zu informieren und so den Zugang zu Unterstützungsangeboten zu erleichtern. Darüber hinaus sollen der Aufbau von kultursensiblen Beratungs- und
Versorgungsstellen gefördert und Informations- und Praxismaterialien zur Verfügung gestellt werden.
Die Landesfachstelle Demenz veranstaltete zum Thema Demenz und Migration 2021 ihren jährlichen Fachtag Demenz und 2023 eine Fachveranstaltung, auf der die Ergebnisse der AG Demenz und Migration präsentiert wurden.
Ihr Kontakt für diesen Bereich:
Dr. Carl-Wilhelm Reibel
Telefon 06131 967-718
reibel.carl-wilhelm(at)lsjv.rlp.de
Ein Ergebnis der AG Demenz und Migration war die Erarbeitung eines digitalen Werkzeugkastens. Dieser soll Menschen mit Demenz und Migrationshintergrund und ihren Angehörigen und professionellen Akteuren aus Beratung, Betreuung und Pflege verschiedene Informationen und Materialien zur Verfügung stellen.
Demenz und Musik
Die Bedeutung der Musik für den Menschen
Musik spielt seit Bestehen der Menschheit, durch alle Zeiten und Kulturen hindurch, eine herausragende Rolle. Sie begleitet den Menschen von der Geburt bis zu seinem Lebensende und gehört zu den ursprünglichsten zwischenmenschlichen Ausdrucksformen. Oft wird sie daher auch als die Sprache der Seele bezeichnet.
Nahezu jeder Mensch, der etwas bei Musik empfindet, sich von Musik beeindrucken lässt, im Musizieren oder Musikhören Sinn finden kann, ist musikalisch. Und jede musikalische Aktion, deren Ergebnis als Musik empfunden wird, ist Musik – also auch die elementarste musikalische Gestaltung beispielsweise eines Menschen mit einer schweren Behinderung oder dementiellen Erkrankung.
Musik spricht besonders die emotionale Seite des Menschen an. Sie trägt dazu bei, intensive Erlebnisse zu verstärken, und sie weckt Erinnerungen. Musik spiegelt unsere Gefühle wider, kann unser seelisches Befinden beeinflussen und zur Reduzierung von Angst und Stress beitragen. Musikhören und Musikmachen können die allgemeine Wahrnehmungs- und Erlebnisfähigkeit des Menschen steigern, Singen und Musizieren die Phantasie anregen, die Kreativität und die Persönlichkeitsentfaltung fördern und Konzentrationsschwächen und Lernhemmungen entgegenwirken. Musik vermag Unsicherheit, Nervosität, Depressionen, Aggressionen und Frustrationen abzubauen, emotionale Sicherheit zu geben und das Selbstwertgefühl zu steigern.
Die Wirkung von Musik zeigt sich auch in sozialer Hinsicht. Sowohl gemeinsames Singen als auch gemeinsames Musizieren oder Musikhören vermitteln Geborgenheit durch das Angenommen- und Aufgehobensein in einer Gruppe.
Musik kann Kommunikation in Gang setzen, ein Medium der Beziehungspflege sein sowie Gemeinschaft und Solidarität fördern.
All dies gilt auch bei Menschen mit Demenz.
Ihr Kontakt für diesen Bereich:
Daniela Stanke
Telefon 06131 967-719
stanke.daniela(at)lsjv.rlp.de
www.franz-hitze-haus.de
Die katholisch-soziale Akademie FRANZ HITZE HAUS veranstaltet in Kooperation mit der Fachhochschule Münster und der Deutschen Gesellschaft für Musikgeragogik den Fachtag Musikgeragogik im März jeden Jahres.
www.lzg-akademie-rlp.de
Mit der zweijährigen berufsbegleitenden Weiterbildung „Musik schafft Beziehung“ bietet die Akademie für Gesundheitsförderung in Rheinland-Pfalz die Möglichkeit einen Abschluss zum zertifizierten Musikgeragogen/zur Musikgeragogin zu absolvieren.
www.landesmusikakademie.de
Die Landesmusikakademie in Rheinland-Pfalz bietet unterschiedliche musikalische Seminare an (z. B. Veeh-Harfe), die in der Arbeit mit Menschen mit Demenz eingesetzt werden können.
https://diegutestunde.org/
Die Initiative Die Gute Stunde der humaQ gGmbH bietet digitale Kulturveranstaltungen für ältere Menschen mit einem interaktiven Programm an. Die Veranstaltungen finden täglich um 15:00 Uhr statt.
www.oper.koeln.de
Mit dem Programm „Oper für Jung und Alt“ bietet das Opernhaus Köln, spezielle Veranstaltungsbesuche für Menschen mit Demenz an.
www.dg-musikgeragogik.de
Musikgeragogik ist eine Fachdisziplin an der Schnittstelle von Musikpädagogik und Geragogik, die sich mit musikbezogenen Vermittlungs- und Aneignungsprozessen sowie musikalischer Bildung im Alter beschäftigt. Für das Musizieren im Alter ergeben sich spezielle methodische Herangehensweisen, die besondere Berücksichtigung benötigen. Die deutsche Gesellschaft für Musikgeragogik fördert die Ausbildung im Fach Musikgeragogik und die fachliche Weiterentwicklung der Musikgeragogik im Bildungswesen, im Sozialwesen, im Gesundheitswesen und in der Pflege.
Kontakt
Dr. Carl-Wilhelm Reibel
Telefon 06131 967-718
reibel.carl-wilhelm(at)lsjv.rlp.de
Heike Stammer
06131 967-722
Stammer.Heike(at)lsjv.rlp.de
Daniela Stanke
Telefon 06131 967-719
stanke.daniela(at)lsjv.rlp.de