Digitaler Werkzeugkoffer „Demenz und Migration"

Mit dem digitalen Werkzeugkoffer „Demenz und Migration“ wollen wir eine Handreichung bieten, um sich über verschiedene Fragen, z. B. zur Beratung, Betreuung und Versorgung von Menschen mit Demenz und Migrationshintergrund, zu informieren. Der digitale Werkzeugkoffer soll darüber hinaus Hilfsmittel für die praktische Arbeit auf diesen Feldern zur Verfügung stellen.

Menschen mit Demenz und Migrationshintergrund und ihre Angehörigen finden hier Links zu Broschüren und Materialien zum Thema Demenz in verschiedenen Sprachen, Hilfestellungen, um Übersetzungshilfen anzufragen oder auch Adressen kultursensibler Beratungs- und Pflegeangebote. Für Akteure aus der Beratung, Pflege, Kommunalverwaltung und den Demenznetzwerken stellen wir u. a. einen Flyer bereit, um Menschen mit Migrationshintergrund auf die eigenen Angebote hinzuweisen. Wir geben Tipps, wie man Zugänge zu den Zielgruppen erlangen kann. Und wir empfehlen Materialien für den Arbeitsalltag, wie etwa die „Bildkarten zur interkulturellen Kommunikation (BIK) zur täglichen Pflegearbeit mit Menschen mit Migrationshintergrund (und Demenz)“.

Grundlage für die Entstehung des Werkzeugkoffers waren die Ergebnisse der AG Demenz und Migration – ein Gremium, das aus der Kooperation zwischen der Landesfachstelle Demenz im LSJV und der Bundesweiten Initiative DeMigranz hervorgegangen ist. In der AG Demenz und Migration kamen zwischen 2021 und 2023 Vertreterinnen und Vertreter u. a. der Kommunalverwaltungen, der Demenznetzwerke und der ambulanten und stationären Pflege zusammen, um das Thema Demenz und Migration in Rheinland-Pfalz voranzutreiben.

Der Werkzeugkoffer versteht sich als fortlaufendes Projekt, er wird immer wieder aktualisiert und erweitert. Deshalb sind Nutzerinnen und Nutzer gerne aufgefordert, den Werkzeugkoffer zu befüllen: Wissen Sie von einer kultursensiblen Beratungsstelle, einem interessanten Link oder einer wichtigen Adresse, die wir noch nicht aufgenommen haben, so melden Sie es uns und wir fügen die Information in den Werkzeugkoffer ein.

Um Menschen mit Demenz und Migrationshintergrund und ihren Angehörigen überhaupt helfen zu können, müssen sie über bestehende Beratungs- und Unterstützungsangebote Bescheid wissen. Hier reicht es oft nicht, diese Angebote über die klassischen Kanäle innerhalb der Kommune zu verbreiten. Es empfiehlt sich eine auf die Zielgruppe ein- und zugehende Information.

Sie finden hier deshalb einen kultursensibel gestalteten Flyer, der Menschen in sieben verschiedenen Sprachen (Spanisch, Russisch, Türkisch, Polnisch, Englisch, Italienisch und Arabisch) auf das Thema Demenz anspricht. Der Flyer kann heruntergeladen und mit Ihren Kontaktdaten und Ihrem Beratungs-, Pflege- oder Unterstützungsangebot (Stempel, Aufkleber, etc.) versehen und verteilt werden.

Der QR-Code auf dem Flyer führt auf die Seite der Landesfachstelle Demenz Rheinlandpfalz bzw. zum Werkzeugkasten Demenz und Migration. Hier finden Interessierte weitere Informationen zum Thema.

Informationsflyer "Demenz" (PDF)

Beratungs-, Pflege- und Unterstützungsstellen machen immer wieder die Erfahrung, dass Menschen mit Demenz und Migrationshintergrund und ihre Angehörigen zum einen nicht den Weg zu ihren Angeboten finden. Zum anderen ist es aber auch nicht einfach, Zugang zu diesen herzustellen.

Das hier zum Download liegende Schema will Wege aufzeigen, wie man Menschen mit Migrationshintergrund und Demenz und ihre Angehörigen erreichen und Informationen zukommen lassen kann und diese auch den Weg zu den verschiedenen Angeboten finden können.

In einem ersten Schritt kann der mögliche Bedarf analysiert werden, etwa wie viele Menschen mit Migrationshintergrund in der Kommune leben bzw. wie viele Unterstützung benötigen könnten. Da die Zugangshürden zum Gesundheitswesen für Menschen mit Migrationshintergrund oft hoch sind (Bürokratie, Sprache, Hemmschwellen der Hilfesuchenden, Rassismus etc.) gilt es zudem, aufsuchende und lebensweltorientierte Angebote zu entwickeln. 

Um diese nun in der jeweiligen Migrationsgemeinde publik zu machen, sollten die Akteure und Multiplikatoren aus dem Bereich Migration und Gesundheitswesen identifiziert und eingebunden werden. Letzteres etwa in einem Netzwerk für Migration, oder aber in einem schon bestehenden regionalen Demenznetzwerk oder einer Lokalen Allianz für Menschen mit Demenz in ihrer Kommune. 

Handlungsempfehlung - Zugänge „Demenz und Migration“ (PDF)

Menschen mit Migrationshintergrund haben im Falle einer dementiellen Erkrankung im Prinzip den gleichen Bedarf an Beratung und Pflege wie alle anderen Bürgerinnen und Bürger einer Kommune. Im Alltag sieht es aber oft so aus, dass bestehende Angebote nicht bekannt sind, weil sie etwa Menschen mit Migrationshintergrund nicht erreichen. Oder aber wegen Vorbehalten nicht angenommen werden, sei es wegen sprachlicher Barrieren, kultureller Hürden oder genereller Befürchtungen gegenüber dem deutschen Gesundheitssystem.

An dieser Stelle sollen kultursensible Angebote in der Beratung und Pflege in Rheinland-Pfalz gesammelt und so leicht für alle Interessierten zugänglich gemacht werden. Diese Angebote sind in der Regel dadurch gekennzeichnet, dass sie z. B. entweder Beratung oder Pflege in verschiedenen Sprachen anbieten oder mit Sprachmittelnden zusammenarbeiten. Zudem fließen dort Kenntnis und Wertschätzung der kulturellen Unterschiede in die Arbeit mit ein. 

Viele Beratungsstellen, wie etwa die Pflegestützpunkte in Rheinland-Pfalz, Stellen der Träger (AWO, Caritas, DAK etc.) und ambulante und stationäre Pflegeeinrichtungen, die sich nicht als „kultursensibel“ bezeichnen, beraten und pflegen auch Menschen mit Demenz und Migrationshintergrund und ihre Angehörigen. Es lohnt sich deshalb immer, die lokalen Beratungs- und Pflegeangebote, ob nun „kultursensibel“ oder nicht, anzufragen.

Noch sind von uns nicht viele kultursensible Beratungs- und Pflegeangebote in den Kommunen von Rheinland-Pfalz identifiziert und zentral gesammelt worden. Deshalb handelt es sich hier um eine Liste, die noch wachsen muss. An dieser Stelle ist auch Ihre Mitarbeit gefragt: Wir bitten Sie, uns entsprechende Angebote zu melden, damit wir sie auf unserer Seite dokumentieren können.

Kultursensible Angebote für Menschen mit Demenz und ihre Angehörigen in RLP (PDF)

Im Alltag von Beratung, Behandlung und Pflege ist die Sprache oft eine große Hürde – und zwar für Menschen mit Demenz und Migrationshintergrund und ihre Angehörigen auf der einen aber auch für die professionellen Akteurinnen und Akteure auf der anderen Seite.

Sprechen Beratung oder Behandlungssuchende nicht oder nur schlecht Deutsch kann es zu Missverständnissen, falschen Diagnosen oder ernsten Folgen für die Gesundheit kommen. Um solchen Entwicklungen vorzubeugen ist es ratsam, zu Terminen in der Beratungsstelle, bei Ärzten oder im Krankenhaus Menschen hinzuzuziehen, die die Gespräche übersetzen können, sog. Sprachmittelnde.

Es sollte aber nicht nur von Menschen mit Demenz und Migrationshintergrund und ihren Angehörigen für eine Übersetzung gesorgt werden müssen. Im Idealfall verfügen auch die Beratungsstellen, Pflege- und medizinischen Einrichtungen über Kontakte zu Sprachmittlungsdiensten, die dann zum Einsatz kommen können. 

Sprachmittelnde in den Städten und Regionen suchen und finden

DOOR – Dolmetschen im sozialen Raum. Hier können Sie Anfragen für einen Übersetzungsdienst stellen, sei es für einen Vor Ort-Einsatz, per Videokonferenz oder per Telefon
Auftraggeberinnen und Auftaggeber (door-rlp.info)

Ministerium für Familie, Frauen, Kultur und Integration: Überblick über Sprachmittlungspools in Rheinland-Pfalz
Sprachmittlung in Rheinland-Pfalz . Ministerium für Familie, Frauen, Kultur und Integration des Landes Rheinland-Pfalz (rlp.de)

Haus der Sprachmittlung: Das Haus der Sprachmittlung bietet eine Übersicht, über Sprachmittlungsangebote in ganz RLP, geographisch geordnet.
Sprachmittlungsangebote: Haus der Sprachmittlung (haus-der-sprachmittlung.de)

Sich zu Sprachmittelnden ausbilden lassen:
Qualifizierung von Sprachmittlerinnen und Sprachmittlern . Ministerium für Familie, Frauen, Kultur und Integration des Landes Rheinland-Pfalz (rlp.de)

Triaphon: Triaphon hilft im medizinischen Alltag mit telefonische Sprachmittlung rund um die Uhr.
Triaphon - Die medizinische Dolmetsch-Hotline für eine sofortige Verständigung auf Augenhöhe

Hier finden Sie Seiten von verschiedenen Institutionen, Organisationen, Vereinen etc. die sich mit dem Thema Demenz und Migration beschäftigen und verschiedene Informationen bieten. Diese Seite möchte ohne Anspruch auf Vollständigkeit verschiedene Internetseiten empfehlen, die Menschen mit Demenz und Migrationshintergrund, ihren Angehörigen und Akteuren der professionellen Beratung und Pflege auf unterschiedlichen Gebieten weiterhelfen können.

Bundesweite Initiative DeMigranz
 www.demenz-und-migration.de

Alzheimergesellschaft Baden-Württemberg
https://www.alzheimer-bw.de/demenz-mehr-erfahren/migration-und-demenz/

Alzheimergesellschaft Nordrhein-Westfalen
https://alzheimer-nrw.de/demenz/informationeninanderensprachen/

Hamburgische Arbeitsgemeinschaft für Gesundheitsförderung (HAG) Hamburg
(Landesinitiative Leben mit Demenz)

Integrations- und Ausländerbeauftragte und Beiräte für Integration und Migration in den Kommunen von Rheinalnd-Pfalz
https://mffki.rlp.de/themen/standard-titel-3

Wissenschaftliche Seiten

EU-Atlas Demenz und Migration
https://www.bosch-stiftung.de/de/publikation/eu-atlas-demenz-migration

Alter(n) und Migration in Deutschland. Ein Überblick zum Forschungsstand zur Lebenssituation älterer Menschen mit Migrationsgeschichte in Deutschland.
Alter(n) und Migration in Deutschland. Ein Überblick zum Forschungsstand zur Lebenssituation älterer Menschen mit Migrationsgeschichte in Deutschland (dezim-institut.de)

Über Vergesslichkeit ins Gespräch kommen – Ein Medienpaket der Bundesweiten Initiative DeMigranz.
Ein verfilmtes Theaterstück zum Thema Demenz ist der Kern des Medienpakets. Dieser Film kann in verschiedenen Veranstaltungsformaten zur Sensibilisierung genutzt werden kann.
www.demenz-support.de/media/medienpaket_gesamt.zip

Broschüre der Deutschen Alzheimergesellschaft: Ben Ne Yapabilirim? Demans Başlangıcı Olan Kişiler İçin Bilgi ve Öneriler.
Ben Ne Yapabilirim? | DAlzG Shop (deutsche-alzheimer.de)

Broschüren der Regionalbüros Alter, Pflege und Demenz Nord-Rhein-Westfalen: Hilfen zur Kommunikation bei Demenz in Polnisch, Russisch und Türkisch

Broschüren des Landesgesundheitsamtes Baden-Württemberg: Meine Mutter/ mein Vater wird extrem vergesslich - Ist das normal im Alter oder Hinweis auf eine Demenz? 

Plakat der Deutschen Alzheimergesellschaft: 11 Tipps zur besseren Verständigung mit Menschen mit Demenz (in verschiedenen Sprachen)
DAlzG Shop (deutsche-alzheimer.de)

Checkliste der Bundesweiten Initiative DeMigranz: 
Materialien (demenz-und-migration.de)

Verschiedene Materialien zur Beschäftigung im Alltag in mehreren Sprachen: Erinnerungsspiele, Texte zum Vorlesen, Kochbücher etc
https://www.alzheimer-bw.de/demenz-mehr-erfahren/migration-und-demenz/interkultureller-demenzkoffer/

Erklärfilme
Materialien (demenz-und-migration.de)

Kultursensible Pflege

Bildkarten zur interkulturellen Kommunikation (BIK) zur täglichen Pflegearbeit mit Menschen mit Migrationshintergrund (und Demenz)
Bildkarten – Pfalzklinikum

Broschüre der Bundesarbeitsgemeinschaft der Seniorenorganisationen (BAGSO): "Das richtige Pflege- und Seniorenheim" auf Türkisch und Russisch 

Broschüre der Alzheimergesellschaft Baden-Württemberg: Kultursensible Pflege und Betreuung von muslimischen Menschen.
Kultursensible Pflege und Betreuung von muslimischen Menschen (alzheimer-bw.de)

Holzscheiben mit Symbolen Telefon, Brief und E-Mail

Kontakt

Dr. Carl-Wilhelm Reibel
Telefon 06131 967-718
reibel.carl-wilhelm(at)lsjv.rlp.de