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„Erziehen – Beraten – Therapieren“ - Jahrestagung beleuchtet aktuelle Herausforderungen und Grenzen der Schulsozialarbeit

Zunehmende psychische Belastungen und Auffälligkeiten von Kindern und Jugendlichen erfordern eine enge Kooperation der Schulsozialarbeit mit der Gesundheitshilfe. Die diesjährige Tagung der Schulsozialarbeit des Landesamtes für Soziales, Jugend und Versorgung in Kooperation mit dem Bildungsministerium am 1. Februar 2024 blickte auf die Chancen und Aufgaben, aber auch Grenzen und Möglichkeiten im Zusammenwirken von Schulsozialarbeit und Kinder- und Jugendpsychotherapie.

„Schulsozialarbeiterinnen und Schulsozialarbeiter unterstützen Kinder und Jugendliche dabei, ihre Persönlichkeit zu entfalten, sie stärken das soziale Miteinander oder beraten in persönlichen und gesellschaftlichen Krisen. Sie haben für die Schülerinnen und Schüler sowie ihre Familien stets ein offenes Ohr und helfen ihnen, ihre Potenziale bestmöglich zu entfalten. Die Schulsozialarbeit vor Ort zu stärken, ist Rheinland-Pfalz schon seit vielen Jahren ein wichtiges Anliegen. Deshalb unterstützen wir die Kommunen bei ihrer Aufgabe: Fördermittel von über 21 Millionen Euro jährlich stellt das Land dafür bereit. Das sind 21 Millionen, die die Kommunen und Schulgemeinschaften vor Ort entlasten“, so Bildungsministerin Dr. Stefanie Hubig zu Beginn der Tagung.   

Die Herausforderungen haben dabei zugenommen: Die Corona-Pandemie, die Klimakrise, Krieg und weitere globale Konflikte haben sich in den letzten Jahren spürbar auf die persönliche Entwicklung vieler Kinder und Jugendlicher ausgewirkt. In der Schulsozialarbeit zeigt sich dies in der starken Zunahme von Verhaltensauffälligkeiten von Kindern und Jugendlichen sowie der gestiegenen Inanspruchnahme von Beratungsangeboten.

„Damit die Schulsozialarbeiterinnen und Schulsozialarbeiter ihren neuen Aufgaben in der Beratung und Krisenintervention gerecht werden können, sind Unterstützungsmöglichkeiten z. B. in Form von Fortbildungsangeboten und Vernetzung mit kompetenten Kooperationspartnern besonders wichtig. Hierzu leistet auch das Landesamt als Teil eines weit aufgefächerten Hilfesystems einen großen Beitrag“, erklärte Detlef Placzek, Präsident des Landesamtes für Soziales, Jugend und Versorgung, das die Tagung jährlich gemeinsam mit dem Bildungsministerium ausrichtet.

Die Jahrestagung bot Fachkräften ein Forum zum Austausch und vermittelte Leitlinien, um die Möglichkeiten, aber auch Grenzen der pädagogischen Arbeit und „des Leistbaren“ in der Schulsozialarbeit erkennen zu können. In Fachvorträgen und darauffolgenden Diskussionsrunden beschäftigten sich die Teilnehmenden insbesondere mit den Fragen, wie eine konstruktive Kooperation mit der Gesundheitshilfe gelingen kann und an welchen Stellen Hilfe durch Kinder- und Jugendpsychotherapie, -psychologie oder -psychiatrie benötigt wird. „Schule allein kann nicht Alles leisten, aber sie ist für unsere Schülerinnen und Schüler ein zentraler Lebensraum und Anlaufstelle, um ihren Sorgen zu begegnen. Das leistet die Schulsozialarbeit und ich danke allen Schulsozialarbeiterinnen und Schulsozialarbeitern für ihre wichtige Arbeit“, so die Ministerin abschließend.

 

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