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Fachtagung „Fit für die Zukunft – Entwicklung guter Wohnangebote für Menschen mit Unterstützungsbedarf“

Im Rahmen der Fachtagung „Fit für die Zukunft – Entwicklung guter Wohnangebote für Menschen mit Unterstützungsbedarf“ wurden am 29. September 2022 verschiedene Wohnprojekte vorgestellt, die attraktiven Wohnraum mit Servicedienstleistungen und Selbsthilfe verknüpfen, und Möglichkeiten aufgezeigt, wie Kommunen diese auf den Weg bringen können.

„Die Frage, wie die Menschen wohnen möchten, hat in einer älter werdenden Gesellschaft eine besondere Bedeutung“, sagte Sozialminister Alexander Schweitzer anlässlich des Fachtages. „Die meisten Menschen wünschen sich, möglichst lange und selbstbestimmt im gewohnten Umfeld bleiben zu können – auch bei Pflegebedürftigkeit. Gerade im ländlichen Raum stellt sich daher vielen Akteurinnen und Akteuren die Frage, was ein gutes Wohnangebot mit Unterstützungsbedarf ausmacht und worauf geachtet werden sollte“, betonte er.

Um Kommunen zu motivieren, den Gestaltungs- und Versorgungsauftrag anzunehmen und sich den Herausforderungen des demografischen Wandels aktiv zu stellen, unterstützt das Land Rheinland-Pfalz den Aufbau neuer Wohnformen mit vielfältigen Fördermöglichkeiten und der Begleitung durch die Landesberatungsstelle Neues Wohnen des Landesamtes für Soziales, Jugend und Versorgung (LSJV). „Es freut mich, dass mit der Landesberatungsstelle Neues Wohnen ein zukunftsweisendes Thema seit 2021 direkt im Landesamt angesiedelt ist und somit eine langfristige Entwicklung und Gestaltung in Rheinland-Pfalz gesichert ist“, so Detlef Placzek, Präsident des LSJV.

Der von der Landesberatungsstelle organisierte Fachtag hatte u. a. zum Ziel, auf die aktuell laufende Förderperiode von „WohnPunkt RLP – Wohnen mit Teilhabe 2023“ aufmerksam zu machen. Dies wurde begleitet von guten Beispielen für neue Wohnformen in Rheinland-Pfalz und Deutschland, die in ihrer Vielfalt Wege aufzeigten, wie eine Umsetzung eigener Projekte gelingen kann.
Prof. Dr. Peter Dehne erläuterte, welche Facetten der Gestaltungsauftrag für die ganze Kommune hat, um den Menschen im Ort unabhängig vom Alter und der Lebenssituation im gewohnten Umfeld ein langes, selbstbestimmtes Leben zu ermöglichen und bezahlbaren Wohnraum zu schaffen.

Vertreterinnen und Vertreter der Kommunen, Pflegegesellschaft und Wohnungswirtschaft zeigten in der Gesprächsrunde „Gutes Wohnen für Menschen mit Unterstützungsbedarf im Dorf und Quartier“ die Fördermöglichkeiten des Landes Rheinland-Pfalz auf und informierten, in welcher Form sie den Akteurinnen und Akteuren vor Ort beratend zur Seite stehen können.

Der Mitinitiator des „Mehrgenerationenhauses Dorflinde in Langenfeld“, Wolfgang Rückert, schilderte, wie mit der Umsetzung einer bürgerschaftlichen Entwicklungsphilosophie für das gesamte Dorf die Zufriedenheit der Einzelnen und das gemeinschaftliche Zusammenleben ermöglicht und gefördert wird. Das Projekt bietet Gemeinschaft in bezahlbarem Wohnraum für alle Generationen, von jungen Familien über Paare, Alleinerziehende und Singles bis hin zu älteren Menschen.

Arnika Eck, Erste Vorsitzende des Bürgervereins Neuburg am Rhein e. V., erklärte, wie der Verein mit seinen Unterstützungsangeboten im Alltag, des Wohnens und der Pflege dem gesellschaftlichen Wandel begegnet und den Austausch der Generationen fördert. So wurde beispielsweise mit dem Wohnprojekt „Wohn-Pflege-Gemeinschaft ‚Am Dorfplatz‘ in Neuburg“ Wohnraum für zwölf Seniorinnen und Senioren mit Pflegebedarf geschaffen. Der Verein agiert als Vermieter und Verwalter und vermittelt zwischen Hausbewohnerinnen und -bewohnern, Angehörigen und dem Betreuungs- und Pflegedienst.

Anschließend stellte Patrick Landua, Referatsleiter der Landesberatungsstelle Neues Wohnen des LSJV, das Bewerbungsverfahren von WohnPunkt RLP – Wohnen mit Teilhabe 2023 vor. Für die Förderperiode 2023 können sich Kommunen mit maximal 10.000 Einwohnerinnen und Einwohnern bis zum 6. November 2022 für eine professionelle Begleitung bewerben. Mehr über das Projekt und die Teilnahmebedingungen gibt es unter www.wohnpunkt-rlp.de.

Das seit 2014 vom Sozialministerium geförderte Programm kann auf einen großen Wissens- und Erfahrungspool zurückgreifen. So wurde am Schluss der Veranstaltung Interessierten die Möglichkeit eröffnet, den externen Prozessbegleitenden Fragen zu den Vor-Ort-Prozessen zu stellen und einen Eindruck von der Arbeit der bereits teilnehmenden WohnPunkt-Kommunen und deren Zielen zu gewinnen.

Über die Landesberatungsstelle Neues Wohnen Rheinland-Pfalz:
Die Landesberatungsstelle Neues Wohnen Rheinland-Pfalz des LSJV bietet Fachberatung aus einer Hand: von der Beratung für Wohnformen mit Pflege und Betreuungsleistungen über ländliche Konzepte, Netzwerke, gemeinschaftliches Wohnen, die Entwicklung vernetzter Stadt- und Dorfquartiere bis zur Gründung solidarischer Finanzierungsformen. Zielgruppen sind Wohninteressierte, Projektgründerinnen und -gründer, die Wohnungswirtschaft sowie Kommunen.

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