| Fluthilfe

Opferbeauftragter kooperiert mit der Evangelischen Kirche im Rheinland

Es ist viel geschehen seit dem verheerenden Hochwasser am 14. und 15. Juli dieses Jahres, doch dort, wo das Wasser war, bleiben nun oftmals Sorgen und Ängste der Menschen.

Anlässlich der heutigen Veranstaltung zur Entsendung der Diakonie-Katastrophenhilfe-Teams aus Kirche und Diakonie für Beratung und Seelsorge wurde eine enge Kooperation zwischen dem Opferbeauftragten der Landesregierung Rheinland-Pfalz, Detlef Placzek, und der Evangelischen Kirche im Rheinland vereinbart.

„Ich begrüße das Engagement der Fluthelferinnen und –helfer. Es ist gerade mit Blick auf die dunkle Jahreszeit bedeutsam, dass nun alle relevanten Institutionen Hand in Hand arbeiten, um den Menschen vor Ort beiseite zu stehen und konkret zu helfen“, so Detlef Placzek, Opferbeauftragter der Landesregierung Rheinland-Pfalz.

Dr. Thorsten Latzel, Präses der Evangelischen Kirche im Rheinland, betonte in seiner Predigt am Buß- und Bettag im Gottesdienst in Bad Neuenahr-Ahrweiler zur Entsendung der mobilen Teams von Kirche und Diakonie: „In den vergangenen vier Monaten wurde sehr viel geleistet. Häuser, Straßen, Brücken, Leitungen wurden wiederhergestellt. Es gab eine Spendenbereitschaft, wie wir sie selten erlebt haben. Politik und Zivilgesellschaft haben gemeinsam angepackt. Und dennoch fühlen sich viele Menschen alleingelassen. Weil die Hilfe, von der sie lesen und hören, bei ihnen nicht ankommt. Weil sie die Formulare nicht verstehen, weil die Heizung nicht geht oder weil ihr Leben einfach nicht wieder in die Spur kommt. Das Wasser steckt weiter in den Mauern – und in den Seelen." Deswegen brauche es jetzt Flutengel 2.0 – „Menschen, die den Betroffenen helfen. Diakonisch, wie sie mit den Formularen und Anträgen klarkommen. Und seelsorglich, was ihre Seele jetzt braucht".

Gemeinsam mit den Teams der Diakonie-Katastrophenhilfe hat die Ansprechpartnerin des Opferbeauftragten vor Ort im Ahrtal ein offenes Ohr für die Anliegen der Betroffenen und oftmals traumatisierten Menschen. Immer wieder werden diese von den Bildern und Geräuschen der Flutnacht überwältigt, die sich in ihren Erinnerungen manifestiert haben. Hilfestellungen für alle möglichen Probleme, die Bildung sich gegenseitig unterstützender Schicksalsgemeinschaften, Informationen zu Themen wie Wiederaufbau etc. und eine langfristige psychosoziale Nachsorge stehen im Fokus der Kooperation des Opferbeauftragten mit der Evangelischen Kirche im Rheinland und dem Diakonischen Werk Rheinland-Westfalen-Lippe.

Das adventliche Motto „Licht in die Dunkelheit“ zu bringen ist eine gute Basis für die Zusammenarbeit in mehreren angeleiteten Selbsthilfegruppen, die im Dezember gemeinsam mit den Vertragspartnern KISS Mainz des Deutschen Paritätischen Wohlfahrtsverbandes Rheinland-Pfalz/Saarland e.V. und der Selbsthilfe Kontakt- und Informationsstelle e.V. Trier (SEKIS) an zehn Standorten in der Flutregion eingerichtet werden. Dort werden Betroffene die Möglichkeit haben, relevante Informationen und psychosoziale Unterstützung zu erhalten.

Für Fotos wenden Sie sich bitte an Pressestelle(at)lsjv.rlp.de

Zur Pressemitteilung

Teilen

Zurück