„Jugendliche und junge Erwachsene befinden sich in einem Lebensabschnitt, in dem Risikoverhalten und Ausprobieren dazugehören. Glücksspielangebote sind für sie besonders attraktiv. Junge Menschen bemerken aber oft nicht, wann die Grenze zu einem problematischen Spielverhalten überschritten ist“, so Sozialminister Alexander Schweitzer. „Glücksspielsuchtpräventive Angebote bieten zu einem möglichst frühen Zeitpunkt Unterstützung bei der Entwicklung einer angemessenen Bewertung des eigenen Spielverhaltens und zeigen Alternativen auf, um zu verhindern, dass junge Menschen glücksspielsüchtig werden.“
In Rheinland-Pfalz koordiniert die Landesfachstelle Prävention der Glücksspielsucht und Medienabhängigkeit in Rheinland-Pfalz des LSJV in Zusammenarbeit mit den Regionalen Fachstellen Glücksspielsucht vor Ort die präventive Arbeit gegen Glücksspielsucht. Für den diesjährigen Aktionstag stellt die Fachstelle allen Regionalen Fachstellen Glücksspielsucht und Medienabhängigkeit im Land ein Präventionspaket an Materialien und Methoden zur Verfügung, um das Suchtpotenzial von Glücksspiel aufzuzeigen.
Das Paket beinhaltet zum Beispiel Materialien für die Übung „Risikowürfe“, die ein Teil der Methode RAUSCHscheibe ist. Mit Hilfe einer Frisbee werden dabei die Begriffe Sucht, Genuss, Rausch und Risiko in Resonanz gebracht. Teilnehmende erhalten so einen Einblick in die eigene Haltung zu und den eigenen Umgang mit Glücksspielen. Dies wird anschließend in einem künstlerischen Prozess reflektiert.
Legales Glücksspiel erzielte 2021 in Deutschland rund 44,2 Milliarden Euro Umsatz. Davon entfielen allein 9,4 Milliarden auf Sportwetten (DHS). Abgebildet auf die Gesamt-bevölkerung spielten im vergangenen Jahr ein knappes Drittel der Deutschen mindestens ein Glücksspiel um Geld, 12,8 % spielten mindestens wöchentlich. Unter den 16- bis 17-Jährigen spielten in 2021 in Deutschland 7,6 % mindestens ein Glücksspiel im Monat um Geld. Bei den 18- bis 20-Jährigen waren es bereits 16,2 %, und in der Altersgruppe der 21- bis 25-Jährigen mit 24,3 % fast jede vierte Person (Ergebnisse des Glücksspiel-Survey 2021: Buth, S.; Meyer, G.; Kalke, J. (2022)). Die Zahlen machen deutlich, wie wichtig die Prävention von Glücksspielsucht bereits im jugendlichen Alter ist.
„Die koordinierende Landesfachstelle Prävention der Glücksspielsucht des Landesamtes fördert die gesellschaftliche Sensibilisierung für die Gefahren des Glücksspiels. Die Präventionsangebote richten sich dabei insbesondere an Jugendliche und junge Erwachsene, um Suchtverhalten frühzeitig vorzubeugen“, so Detlef Placzek, Präsident des Landesamtes für Soziales, Jugend und Versorgung (LSJV).
Weitere Informationen zur Suchtprävention in Rheinland-Pfalz finden Sie unter: www.suchtprävention.rlp.de.
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