Sozial- und Digitalisierungsministerin Dörte Schall eröffnete die Veranstaltung und betonte in ihrem Grußwort die wachsende Bedeutung von Künstlicher Intelligenz im sozialen Bereich – mit Blick sowohl auf die Potenziale als auch auf die damit verbundenen Risiken. „Die fortschreitende Digitalisierung setzt einen kompetenten Umgang mit webbasierten Anwendungen durch die Nutzenden voraus. Nur so können die Chancen auf Teilhabe, die die Digitalisierung bietet, verwirklicht werden. Es gilt daher, Menschen mit problematischem Nutzungsverhalten zu einem möglichst frühen Zeitpunkt für die Inanspruchnahme von Beratungs- und Behandlungsangeboten zu erreichen“, so die Ministerin.
„Die Digitalisierung hat neue Formen von Abhängigkeit hervorgebracht – aber sie eröffnet auch neue Räume um Menschen zu erreichen, zu unterstützen und in ihrer Eigenverantwortung zu stärken. Digitalisierung, künstliche Intelligenz und die immer stärkere Vernetzung über soziale Medien prägen längst nicht mehr nur den Alltag, sondern auch die professionelle Praxis in der Suchthilfe. Die Frage ist nicht mehr, ob, sondern wie wir diese Entwicklungen gestalten und einordnen. Dabei braucht es gute Rahmenbedingungen, klare ethische Standards – und vor allem eines: eine enge Zusammenarbeit über Systemgrenzen hinweg“, erklärte Heike Gorißen-Syrbe, Präsidentin des Landesamtes für Soziales, Jugend und Versorgung, zu Beginn der Konferenz.
Die Landesdrogenkonferenz richtet sich an Fachkräfte aus den Bereichen der Sucht-hilfe, Medizin sowie der Suchtprävention. Im Zentrum der diesjährigen Konferenz standen Fragen zum Einfluss digitaler Medien auf das Suchtverhalten sowie die Integration von KI-gestützten Anwendungen in die professionelle Praxis.
Das Vortragsprogramm beleuchtete unter anderem die aktuelle Leitlinie zur Diagnostik und Therapie von Internetnutzungsstörungen (Prof. Hans-Jürgen Rumpf, Universität zu Lübeck), geschlechtsspezifische Besonderheiten bei Internetsüchten (Kai W. Müller, Universitätsmedizin Mainz) sowie die ethischen und praktischen Implikationen des KI-Einsatzes in der Sozialen Arbeit (Prof. Julian Löhe, FH Münster).
Am Nachmittag boten fünf parallel stattfindende Foren Raum für vertiefende Diskussionen – von innovativen Therapieansätzen über KI-Chatbots für Suchtfragen bis hin zu digitaler Streetwork und Präventionsprojekten für Jugendliche.