„Vielfältige Lebens- und Familienformen sowie neue gemeinschaftliche Wohnformen haben in unserer Gesellschaft eine zunehmend größere Bedeutung“, sagte Staatssekretär Fedor Ruhose anlässlich der Fachveranstaltung. Die meisten Menschen wünschten sich möglichst lange und selbstbestimmt in der eigenen Häuslichkeit bleiben zu können, in einer guten Nachbarschaft und mit gegenseitiger Wertschätzung. Ruhose betonte: „Durch ihre Ausrichtung an Selbstbestimmung, Toleranz und Respekt sind neue gemeinschaftliche Wohnprojekte in besonderer Weise geeignet, den Bedarfen unserer vielfältigen Gesellschaft zu entsprechen. Sie bieten gerade auch lesbischen, schwulen, bisexuellen, transidenten, intergeschlechtlichen und nichtbinären Menschen einen Ort, an dem sie solidarisch und diskriminierungsfrei leben können.
Das Land Rheinland-Pfalz unterstützt den Aufbau neuer Wohnformen mit vielfältigen Fördermöglichkeiten und der Begleitung durch die Landesberatungsstelle Neues Wohnen des Landesamtes für Soziales, Jugend und Versorgung (LSJV). Zudem setzt sich das Land seit 2013 mit dem Landesaktionsplan „Rheinland-Pfalz unterm Regenbogen“ für ein Klima der Offenheit und ein vorurteilsfreies Miteinander ein, um die Rechte von LGBTIQ* zu stärken. Der Landesaktionsplan definiert unter anderem Maßnahmen, Zielperspektiven und Selbstverpflichtungen der Landesregierung zur rechtlichen Gleichstellung und Förderung der gesellschaftlichen Akzeptanz von LGBTIQ*. Alle Ressorts der Landesregierung leisten ihren Beitrag zur Umsetzung des Aktionsplans, der regelmäßig fortgeschrieben wird.
Im Rahmen der Fachveranstaltung informierte Joachim Schulte, Sprecher von QueerNet RLP e. V. über die Netzwerkarbeit der Initiative, um Organisationen in Mainz, Trier, Koblenz und der Pfalz für neue Wohnprojekte miteinander zu verbinden.
Der Vorsitzende der Stiftung „Buntes Leben Stiften“, Gert Rickart, beleuchtete in seinem Vortrag, wie alte Menschen als Teil der queeren Community selbstbestimmt, solidarisch und diskriminierungsfrei leben können. Die Stiftung unterstützt Menschen dabei, Räume für ein gemeinschaftliches Leben ohne Diskriminierungen für das Alter zu schaffen. Dabei soll auch einer möglichen sozialen Isolation und deren physischen und psychischen Folgen vorgebeugt werden.
Prof. Dr. Ralf Lottmann berichtete von dem Berliner Wohnprojekt „Lebensort Vielfalt“, welches er wissenschaftlich begleitete. Das Wohnprojekt für Schwule, Lesben und Heterosexuelle bietet Gemeinschaft in bezahlbarem Wohnraum für alle Generationen, von jungen Familien über Paare, Alleinerziehende und Singles bis hin zu älteren Menschen.
Über die Landesberatungsstelle Neues Wohnen Rheinland-Pfalz:
Die Landesberatungsstelle Neues Wohnen Rheinland-Pfalz im Landesamt für Soziales, Jugend und Versorgung (LSJV) wird vom Ministerium für Arbeit, Soziales, Transformation und Digitalisierung gefördert. Sie bietet persönliche Beratung und Informationen zum Aufbau von Wohn-Pflege-Gemeinschaften, zu Fragen der Netzwerkarbeit, zur Entwicklung von Mehrgenerationenquartieren und Dorfmitteprojekten oder zu solidarischen Finanzierungsformen an. Zielgruppen und Partner sind Wohninteressierte, Projektgründerinnen und -gründer, die Wohnungswirtschaft sowie Kommunen.
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