Im Rahmen der Fachtagung auf der Festung Ehrenbreitstein in Koblenz konnten sich die Teilnehmenden über die aktuellen Strömungen, Codes und Symboliken der rechtsextremen Szene informieren und mögliche Handlungsstrategien diskutieren.
„Präventionsarbeit stärkt ein demokratisches, tolerantes und friedliches Rheinland-Pfalz“, sagte Innenminister Roger Lewentz. Diese Arbeit sei umso wichtiger, weil Texte vieler Lieder rechtsextremistischer Bands Ausdruck der dem Rechtsextremismus zugrundeliegenden menschenverachtenden und demokratiefeindlichen Weltanschauung seien. Viele musikalisch verbrämte Parolen seien vor allem von Rassismus und Antisemitismus geprägt. Dort gelte es in der Prävention anzusetzen.
Detlef Placzek ergänzte: „Gerade der Jugendarbeit kommt eine wichtige Aufgabe zum Erhalt eines demokratischen, toleranten und friedlichen Miteinanders zu. Junge Menschen in ihrer Entwicklung zu stärken und vor den Lockrufen der Rechtsextremen zu schützen zeichnet eine erfolgreiche Präventionsarbeit aus“.
Das Landesamt für Soziales, Jugend und Versorgung unterstützt die Jugendarbeit im Land in vielfältiger Art und Weise. Das Demokratiezentrum Rheinland-Pfalz mit seinen Partnerinnen und Partnern des Beratungsnetzwerkes gegen Rechtsextremismus ist seit Jahren eine Säule der Präventionsarbeit. Es ist kein neues Phänomen, dass Musik als Transportmittel für rechtsextreme Ideologie genutzt wird. Die extreme Rechte bedient sich dabei nicht nur unterschiedlicher musikalischer Genres, sondern liefert etwa durch Kleidungslabels oder Kampfsportevents weitere identitätsstiftende Plattformen zur Verbreitung ihrer menschenverachtenden Weltanschauung. Dies geschieht nicht nur in Form eindeutig strafbarer Aktionen und Handlungen, sondern auch jenseits von Strafbarkeit im sogenannten Graubereich.
Fachkräfte der Kinder- und Jugendarbeit erleben immer wieder, wie Rechtsextreme sich des Sports und der Musik bedienen, um mit Jugendlichen in Kontakt zu treten. Kampfsport, Fußball, Rock und Rap sind nur einige identitätsstiftende Transportmittel der rechten Szene für ihre Ideologie, die immer öfter professionell organisierte Großveranstaltungen als Bühne nutzen.
Die Veranstaltung war eine Kooperation des Landesamtes für Soziales, Jugend und Versorgung Rheinland-Pfalz, des Kompetenzzentrums Popularmusik Rheinland-Pfalz und des Instituts für Kunstgeschichte und Musik der Johannes Gutenberg-Universität Mainz.
Weitere Informationen unter Demokratiezentrum Rheinland-Pfalz (rlp.de).